Die Männerberatungsstelle in Wien gibt es seit dem Jahr 1984. Sie legte den Grundstein für eine partnerschaftlich orientierte Männerarbeit auch in allen anderen Bundesländern und über die Grenzen Österreichs hinaus. Seither hat sie ein unverwechselbares Profil entwickelt, das einhergeht mit der Professionalität, in der in dieser Institution mit Kindern, Jugendlichen und Männern gearbeitet wird. Die Männerberatung ist ein gemeinnütziger Verein, der ausschließlich vom Bund subventioniert wird, dessen Betrieb aber zur Gänze von den MitarbeiterInnen aufrecht erhalten wird.
Mittlerweile beherbergt die Männerberatung vier verschiedene Einrichtungen unter einem Dach:
- eine Familienberatungsstelle für Männer, die anonyme Unterstützung anbietet,
- eine Praxisgemeinschaft für geschlechterreflektierende Therapie, die längerfristige Hilfestellungen gewährleistet,
- ein forensisches Institut für straffällig gewordene Menschen, das sich der psychotherapeutischen Behandlung von verhaltensauffälligen jugendlichen und erwachsenen Straftätern widmet und
- eine Präventionsstelle für Jugendliche und deren Angehörige, die auch Opferschutz und Prozessbegleitung koordiniert und Betreuung von Kindern und männlichen Jugendlichen anbietet. Die Angebote und Projekte im Bereich der Prävention richten sich auch an Schulen und außerschulische Einrichtungen.
Die unterschiedlichen Anstrengungen (Beratung, Therapie, Täterprogramme, Fortbildungsangebote und Vernetzungen zu anderen öffentlichen Stellen) haben die Intention und das Ziel, Jugendliche und Männer dabei zu ermutigen, sich mit ihren eigenen Unsicherheiten auseinanderzusetzen und Gewalt zu beenden.
Die Gewalt(präventions)arbeit dient nicht nur der öffentlichen Sicherheit oder der Entwicklung des Mannes, sondern auch dem Opferschutz, weswegen eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen, Jugendämtern und Opfereinrichtungen gesucht wird. Momentan verrichten 20 Angestellte und 30 freie MitarbeiterInnen die Männerberatungsarbeit vor Ort oder in Schulen und Justizanstalten.